Laut einer Studie der GMK-Fachtagung “Kinder und Jugendliche in sozialen Netzen zwischen Konsum, Politik und Kultur” sind Erotik-Influencer, auch bekannt als Influencer aus dem Bereich Erotik, zunehmend attraktiv für Kinder und Jugendliche. Diese Influencer haben einen großen Einfluss auf die Jugendkultur und tragen maßgeblich zum Wandel von Wertvorstellungen und Verhaltensweisen bei. Viele Jugendliche folgen ihnen auf Plattformen wie YouTube und Instagram, wo sie Konsumempfehlungen und Aktivitäten mitverfolgen. Die Forschung zeigt, dass die Jugendmedienkultur stark von diesen Erotik-Influencern beeinflusst wird, was pädagogische Herausforderungen mit sich bringt.
Trends und Inhalte von Erotik-Influencern
Eine Untersuchung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) hat herausgefunden, dass Erotik-Influencer eine Vielzahl von Themen ansprechen, die für Kinder und Jugendliche attraktiv sind. Dazu gehören Ernährung, Sport, Kunst, Mode und mehr, wobei diese Inhalte visuell ansprechend und ästhetisch dargestellt werden.
Die Erotik-Influencer verstehen sich oft nicht selbst als solche und möchten ihre Fans inspirieren, zum Nachdenken anregen und ihre Interessen teilen. Allerdings finden diese Aktivitäten oft in einem kommerziellen Rahmen statt, in dem Aufmerksamkeit eine wichtige Währung ist. Es gibt jedoch auch problematische Inhalte, wie sexistische Darstellungen oder explizite Inhalte, die einen negativen Einfluss auf die Jugendlichen haben können.
Beispiele für Inhalte von Erotik-Influencern
- Ernährungstipps und Rezepte für eine gesunde Lebensweise
- Fitnessübungen und Trainingspläne für ein aktives Leben
- Kunstprojekte und DIY-Anleitungen für kreative Aktivitäten
- Modetipps, Outfit-Ideen und Styling-Tutorials
Erotik-Influencer nutzen ihre Reichweite und ihren Einfluss, um ihre Follower zu inspirieren und Inhalte zu vermitteln, die Begeisterung und Interesse wecken. Obwohl diese Inhalte oft ästhetisch ansprechend sind und eine positive Wirkung haben können, ist es wichtig, dass Jugendliche ein kritisches Bewusstsein entwickeln, um problematische Inhalte zu erkennen und sich davon zu distanzieren.
“Wir müssen Jugendlichen beibringen, dass nicht alles, was auf den ersten Blick attraktiv erscheint, auch tatsächlich gut für sie ist. Sexistische Darstellungen und explizite Inhalte können negative Auswirkungen auf ihr Selbstbild und ihre Einstellungen haben”, erklärt Dr. Müller, Medienpädagoge bei der GMK.
Herausforderungen und Lösungsansätze für die Medienpädagogik
Die Auswirkungen der Erotik-Influencer auf die Jugendkultur werfen viele Herausforderungen für die Medienpädagogik auf. Es ist wichtig, Jugendliche zu sensibilisieren und dazu zu ermutigen, die Inhalte und Methoden der Erotik-Influencer kritisch zu hinterfragen. Die Medienpädagogik bietet verschiedene Ansätze, um Kinder und Jugendliche dazu zu befähigen, die ambivalenten Medienphänomene kritisch zu hinterfragen und kreativ mit ihnen umzugehen.
Dazu gehören spielerische und detektivische Methoden, bei denen Jugendliche die Auftritte von Erotik-Influencern analysieren und vergleichen können. Es ist auch wichtig, auf die Bewertungskriterien der Jugendkultur einzugehen und diese mit medienpädagogischer Unterstützung zu erweitern. Darüber hinaus ist es entscheidend, dass Eltern und Erziehungsberechtigte sich für die medialen Themen ihrer Kinder interessieren, ihre Motive hinter der Nutzung verstehen und sie dabei unterstützen, die Inhalte kritisch zu reflektieren.
Die Medienpädagogik hat die Aufgabe, Jugendliche in ihrer Medienkompetenz zu stärken und ihnen die Fähigkeiten zu vermitteln, mit den verschiedenen Medienangeboten verantwortungsbewusst umzugehen. Indem sie diese Kompetenzen entwickeln, können Jugendliche die Herausforderungen, die durch Erotik-Influencer entstehen, besser bewältigen und sich aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen. Auf diese Weise können sie eine kritische Haltung entwickeln und ihre eigenen Entscheidungen treffen, welche Inhalte sie konsumieren und welchen Einflüssen sie ausgesetzt sein wollen.